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Alles wichtig, oder was? Warum Sie sich dringend Gedanken über Ihre Prioritäten machen sollten.
Wir alle kennen es: Die To-Do-Liste wächst und wächst. Jede Aufgabe scheint wichtig zu sein. Jede will sofort erledigt werden. Aus einer Priorität A wird schnell Prio AA. Und ehe man sich versieht, entsteht aus Prio AA+ der pure Stress. Doch wie kommt es dazu? Oft liegt es am äußeren Druck. Wer erfolgreich ist, spürt diesen besonders stark. Doch genau dieser Erfolg kann schnell zum Verhängnis werden.
Die gute Nachricht: Es geht nicht nur Ihnen so. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer stehen täglich vor der Herausforderung, mehr Aufgaben zu haben, als sie bewältigen können. Der entscheidende Punkt ist jedoch, wie Sie damit umgehen. Es gibt Strategien, um dem Druck zu entkommen und den Fokus auf das Wesentliche zu lenken.
Falle Nummer 1: Fehlende Delegation
Einer der größten Stolpersteine ist die mangelnde Delegation. Viele Führungskräfte neigen dazu, alles selbst machen zu wollen. Lange Arbeitstage – oft über 14 Stunden – und Aussagen wie „Ohne mich läuft hier gar nichts“ sind klare Warnsignale. Diese Haltung zeigt oft, dass es an Vertrauen in die Fähigkeiten des Teams mangelt.
Doch ist das wirklich so? Oder liegt es daran, dass die Stärken einzelner Teammitglieder nicht erkannt werden? Vielleicht fehlt es auch an einer klaren Anleitung oder der Geduld, Aufgaben zu übergeben. Fakt ist: Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel ist es wichtiger denn je, das Potenzial des Teams auszuschöpfen. Denn nur wer die Fähigkeiten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich kennt, kann diese sinnvoll einsetzen.
Zeitfresser identifizieren und eliminieren
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bewertung von Aufgaben. Viele Tätigkeiten rauben Zeit, ohne wirklich etwas zum Erfolg beizutragen. Studien zeigen: Rund 20 Prozent der Aufgaben könnten sofort eingestellt werden, ohne dass es negative Folgen hätte. Trotzdem halten wir oft an diesen Aufgaben fest. Warum? Weil sie zur Routine geworden sind oder weil sie bequem erscheinen.
Der Schlüssel liegt darin, regelmäßig innezuhalten. Nehmen Sie Abstand und analysieren Sie Ihre To-Do-Liste kritisch. Welche Aufgaben sind wirklich notwendig? Welche können gestrichen oder delegiert werden? Diese Reflexion schafft Freiraum für das Wesentliche.
Das große Mittelfeld: Aufgaben sinnvoll verteilen
Zwischen unwichtigen Zeitfressern und existenziellen Aufgaben liegt ein breites Mittelfeld. Diese Aufgaben sind sinnvoll, aber nicht entscheidend. Genau hier liegt oft das größte Potenzial für Delegation. Überlegen Sie, welche Tätigkeiten Sie abgeben können. So schaffen Sie nicht nur Entlastung für sich selbst, sondern geben Ihrem Team die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzuentwickeln.
Wirklich wichtige Aufgaben erkennen
Es gibt Aufgaben, die weder delegiert noch ignoriert werden können. Diese sind existenziell und haben höchste Priorität. Sie machen meist nur 10 bis 20 Prozent der gesamten Arbeit aus, haben aber den größten Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens. Diese Aufgaben müssen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer stets im Blick behalten.
Diese Prioritäten gelten auch in Ausnahmesituationen. Denken Sie an einen Krankheitsfall oder eine unerwartete Abwesenheit. Die existenziellen Aufgaben müssen weiterhin erledigt werden, damit der Betrieb läuft. Sie sind das Fundament Ihres Unternehmens – vergleichbar mit der Spitze eines Eisbergs. Alles andere ist Beiwerk, das Ihnen Flexibilität verschafft.
Klare Prioritäten setzen
Neben den existenziellen Aufgaben gibt es Tätigkeiten, die entweder wichtig oder dringend sind – aber selten beides. Hier kommt es auf Ihre Fähigkeit zur Priorisierung an. Was muss sofort erledigt werden? Was kann warten? Was lässt sich komplett delegieren? Diese Entscheidungen erfordern Klarheit und Konsequenz.
Warum Ballast abwerfen befreiend wirkt
In meiner täglichen Arbeit mit Unternehmerinnen und Unternehmern steht genau das im Fokus: Ballast abzuwerfen. Es geht darum, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren und alles andere loszulassen. Das ist nicht nur für den Erfolg Ihres Unternehmens entscheidend, sondern auch für Ihre eigene Zufriedenheit und Gesundheit.
Denn nur wenn Sie Prioritäten setzen, können Sie in Notfällen schnell handeln. Die wichtigsten Aufgaben sollten so organisiert sein, dass sie auch ohne Ihre direkte Beteiligung bewältigt werden können. Das setzt Vertrauen in Ihr Team voraus – und die Bereitschaft, Verantwortung zu teilen.
Wie Sie Vertrauen aufbauen und delegieren
Vertrauen ist der Schlüssel zu erfolgreicher Delegation. Doch wie entsteht Vertrauen? Der erste Schritt ist, die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genau zu kennen. Fördern Sie diese gezielt und geben Sie klare Anweisungen. Setzen Sie auf regelmäßige Kommunikation, um Missverständnisse zu vermeiden. Und: Haben Sie Geduld. Niemand wird von heute auf morgen perfekt sein. Doch wer Verantwortung überträgt, wird oft überrascht sein, wie viel Potenzial im Team steckt.
Gleichzeitig sollten Sie sich selbst reflektieren: Halten Sie an Aufgaben fest, weil Sie glauben, sie am besten zu können? Oder weil Sie Angst haben, dass etwas schiefgeht? Solche Gedanken sind verständlich, aber hinderlich. Denn langfristig führt diese Haltung zu Überarbeitung und Stress.
Warum Priorisierung keine einmalige Aufgabe ist
Prioritäten zu setzen ist kein einmaliger Prozess. Ihre Aufgaben und deren Dringlichkeit ändern sich ständig. Daher sollten Sie regelmäßig überprüfen, ob Ihre Prioritäten noch stimmen. Planen Sie feste Zeiten für diese Reflexion ein – sei es wöchentlich oder monatlich. So behalten Sie die Kontrolle und können flexibel auf neue Herausforderungen reagieren.
Fazit: Ihre Prioritäten bestimmen Ihren Erfolg
Die Kunst, Prioritäten zu setzen, ist entscheidend für Ihren Erfolg als Unternehmerin oder Unternehmer. Sie müssen nicht alles alleine schaffen. Indem Sie delegieren, Zeitfresser eliminieren und sich auf das Wesentliche konzentrieren, schaffen Sie Freiräume – für sich selbst und für Ihr Team. Das Ergebnis ist nicht nur ein effizienterer Arbeitsalltag, sondern auch mehr Lebensqualität.
Fangen Sie noch heute an: Werfen Sie einen kritischen Blick auf Ihre To-Do-Liste. Was ist wirklich wichtig? Was können Sie loslassen? Und wie können Sie Ihr Team noch besser einbinden? Die Antworten auf diese Fragen könnten Ihr Unternehmen – und Ihr Leben – nachhaltig verändern.