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Wenn der Körper streikt: Wie Selbständige und Unternehmer das Risiko schwerer Erkrankungen minimieren können.

Stellen Sie sich vor, Sie sind selbstständig und haben hart daran gearbeitet, Ihr Unternehmen aufzubauen. Ihre Energie und Ihr Engagement treiben das Geschäft voran, doch was passiert, wenn Sie plötzlich eine schwere Erkrankung aus dem Arbeitsalltag reißt? Die Realität ist alarmierend: Krebs, Burnout, Herzinfarkte, Schlaganfälle und schwere Unfälle gehören zu den häufigsten Gründen für langfristige Ausfälle – und Selbständige sind besonders gefährdet.

Jedes Jahr gibt es in Deutschland Hunderttausende von Neuerkrankungen und Unfällen, die Betroffene für lange Zeit arbeitsunfähig machen. Besonders alarmierend: Viele dieser Erkrankungen treffen Menschen unter 60, also im besten Arbeitsalter, und oft auch jene, die glauben, noch „unverwundbar“ zu sein. Warum ist das Risiko gerade für Selbständige und Unternehmer so hoch, und was können Sie tun, um Ihre Gesundheit zu schützen?

Die häufigsten Erkrankungen und ihre Risiken

  1. Krebserkrankungen

In Deutschland erkranken jährlich etwa 495.000 Menschen neu an Krebs. Etwa die Hälfte der Betroffenen ist jünger als 60 Jahre. Für Unternehmer kann eine Krebsdiagnose eine doppelte Belastung darstellen: Neben der gesundheitlichen Herausforderung kommt der Druck, das Unternehmen aufrechterhalten zu müssen, hinzu. Oft führen die Behandlungen und die Genesung zu einer langen Abwesenheit. Krebserkrankungen erfordern Zeit, um körperlich und psychisch wieder auf die Beine zu kommen – Zeit, die Selbständige oft nicht haben oder nicht einplanen.

  1. Burnout und psychische Erkrankungen

Das Thema Burnout ist besonders für Selbständige brisant. Die ständige Erreichbarkeit, hohe Arbeitsbelastung und fehlende Entlastung durch ein festes Team oder Kollegen führen dazu, dass Selbständige häufig ausgebrannt sind. Jährlich führen psychische Erkrankungen wie Burnout zu etwa 44 Millionen Fehltagen in Deutschland – Tendenz steigend. Für Unternehmer, die auf ihre eigene Leistung und mentale Stärke angewiesen sind, bedeutet ein Burnout nicht nur den Verlust wertvoller Arbeitszeit, sondern auch eine enorme Herausforderung, um nach der Genesung wieder voll ins Arbeitsleben zurückzufinden.

  1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Jährlich erkranken rund 340.000 Menschen in Deutschland an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen treffen nicht nur ältere Menschen, sondern häufig auch Männer ab 40 und Frauen ab 50. Stress, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung tragen bei Selbständigen oft zu einem erhöhten Risiko bei. Wenn das Herz versagt, ist eine schnelle Rückkehr in den Arbeitsalltag kaum möglich – in manchen Fällen wird die Arbeit sogar unmöglich.

  1. Schlaganfälle

Mit etwa 270.000 Schlaganfällen pro Jahr ist diese Erkrankung eine der häufigsten Ursachen für schwere körperliche Beeinträchtigungen und lange Ausfallzeiten. Rund ein Fünftel der Betroffenen ist jünger als 60 Jahre. Die Folgen eines Schlaganfalls können so gravierend sein, dass eine Rückkehr in den Beruf – zumindest in vollem Umfang – nicht mehr möglich ist.

  1. Unfälle

Neben Krankheiten sind Unfälle ein weiteres großes Risiko. Berufliche und private Unfälle führen jedes Jahr bei Tausenden zu schweren Verletzungen. Im schlimmsten Fall fällt ein Unternehmer oder Selbständiger für mehrere Monate oder sogar Jahre aus. Anders als Arbeitnehmer verfügen Selbständige oft nicht über ein finanzielles Auffangnetz, was die Situation zusätzlich erschwert.

Warum Selbständige besonders gefährdet sind

Sie wissen es selbst: Das Leben als Selbständiger bedeutet viel Einsatz, oft auch Überstunden und hohe Verantwortung. Doch die Risiken werden oft unterschätzt, weil die eigene Gesundheit oft als selbstverständlich gilt. In vielen Fällen haben Selbständige keinen direkten Ersatz für ihre Arbeit, und im Krankheitsfall fehlen sowohl das Gehalt als auch ein funktionierendes Unternehmen. Zusätzlich fehlen durchgehende Krankenvertretungen, die sich in Ihrem Sinne um das Geschäft kümmern können. Die Gefahr besteht, dass Kunden abwandern oder Projekte zum Erliegen kommen.

Hinzu kommt, dass viele Selbständige und Unternehmer kaum gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen in Anspruch nehmen. Zeit für Arztbesuche ist knapp, und Vorsorgeuntersuchungen fallen oft dem vollen Terminkalender zum Opfer. Dabei könnten rechtzeitige Untersuchungen oder eine bewusste Stressreduktion dazu beitragen, das Risiko erheblich zu senken.

Prävention: Was können Sie konkret tun?

  1. Gesundheitsvorsorge wahrnehmen

Nehmen Sie sich die Zeit für regelmäßige ärztliche Untersuchungen. Vorsorgeuntersuchungen können viele Erkrankungen frühzeitig erkennen und Schlimmeres verhindern. Denken Sie daran: Früherkennung kann Leben retten.

  1. Bewusste Stressbewältigung

Stress ist ein wesentlicher Faktor für viele gesundheitliche Probleme, insbesondere für Herz- und psychische Erkrankungen. Probieren Sie Techniken zur Stressbewältigung aus, wie Meditation, Yoga oder regelmäßige Bewegung. Auch ein gut strukturierter Arbeitsplan kann helfen, Überlastung zu vermeiden.

  1. Ernährung und Bewegung

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind Grundpfeiler der Gesundheit. Planen Sie feste Pausen ein, bewegen Sie sich täglich und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, auch wenn der Termindruck groß ist.

  1. Notfallpläne für Ihr Unternehmen

Überlegen Sie, wer im Ernstfall Ihr Unternehmen vorübergehend leiten könnte. Vielleicht gibt es einen Kollegen, Partner oder Freund, der einspringen kann. Eine schriftliche Vertretungsregelung oder eine Vertrauensperson, die mit den Abläufen vertraut ist, kann im Ernstfall den Fortbestand Ihres Unternehmens sichern.

  1. Risikoversicherungen

Eine Absicherung für den Ernstfall kann entscheidend sein. Berufsunfähigkeitsversicherungen, Unfallversicherungen und Krankentagegeldversicherungen helfen dabei, die finanziellen Verluste bei einem längeren Ausfall zu minimieren. Die Investition in eine gute Versicherung zahlt sich im Ernstfall oft aus und gibt Ihnen die notwendige Ruhe, um sich voll und ganz auf Ihre Genesung zu konzentrieren.

Im Ernstfall: Den Mut zur Pause finden

Sollte es trotz aller Vorsorge und Planung zu einer schweren Erkrankung kommen, ist das Wichtigste: Erlauben Sie sich die Zeit zur Genesung. Die Vorstellung, „unersetzlich“ zu sein, ist für Selbständige oft ein großes Hindernis. Doch Gesundheit geht vor. Wenn Sie sich überlasten und zu früh zurückkehren, riskieren Sie langfristige Folgen und vielleicht sogar den Verlust Ihrer Fähigkeit, Ihr Unternehmen weiterzuführen.

Falls der Fall eintritt, dass Sie unerwartet länger ausfallen, kann die Unterstützung eines spezialisierten Beraters Gold wert sein. Der Unternehmensberater Ingo Kahnt, spezialisiert auf die Betriebsfortführung im Krankheitsfall des Unternehmers, bietet Ihnen kompetente Hilfe, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Seine Expertise hilft Ihnen, eine belastbare Vertretungsregelung zu entwickeln und sicherzustellen, dass Ihre betrieblichen Abläufe weiter funktionieren – auch wenn Sie persönlich für eine Weile nicht verfügbar sind.

Diese zusätzliche Absicherung gibt Ihnen die Freiheit, sich voll und ganz auf Ihre Genesung zu konzentrieren, ohne die Existenz Ihres Unternehmens zu gefährden.

Fazit: Die Verantwortung für die eigene Gesundheit ernst nehmen

Als Selbständiger oder Unternehmer stehen Sie in besonderer Verantwortung – nicht nur für Ihr Geschäft, sondern vor allem für Ihre eigene Gesundheit. Erkrankungen wie Krebs, Burnout, Herzinfarkt und Schlaganfall sind nicht nur Zahlen in der Statistik, sondern echte Risiken, die Ihnen und Ihrem Lebenswerk gefährlich werden können. Prävention, rechtzeitige Maßnahmen und Notfallpläne können entscheidend sein, um sich selbst und Ihr Unternehmen zu schützen.

Machen Sie Ihre Gesundheit zur Priorität, damit Sie auch in Zukunft mit voller Kraft an Ihrem Unternehmen arbeiten können.